Ein Unternehmen der BAE Systems Hägglunds AB
Jeder braucht einen starken Partner an seiner Seite – im Falle der Hägglunds Vehicle GmbH ist dies der schwedische Mutterkonzern BAE Systems Hägglunds AB, dessen 100-prozentige Tochtergesellschaft die GmbH ist.
Luftaufnahme des neuen Werksteils
Doch beginnen wir am Anfang einer langen, bewegten Firmengeschichte:
Im Jahr 1899 gründete Johan Hägglund in Gullänget bei Örnsköldsvik die Urform des heutigen Konzerns, die Firma Hägglund & Söner. Hierbei handelte es sich um einen Tischlereibetrieb, der insbesondere auf den Möbelbau spezialisiert war. Schnell entfernte sich die Firma jedoch von ihrem Kern-Aufgabegebiet und wuchs zu einem der größten Industriebetriebe der Region Norrland an, der ab 1924 auch Busse, Kräne und Straßenbahnen baute. Ab 1932 baute man ebenfalls Flugzeuge. Mit dem militärischen Bereich kam man erstmals 1970 in Berührung, als das schwedische Beschaffungsamt (FMV, Pendant zum BaAINBw in Deutschland) einen Nachfolger für seinen von Volvo gefertigten Bandvagn Typ 202 suchte. Hägglund & Söner bewarb sich auf den ausgeschriebenen Entwicklungsvertrag und entwickelte, nachdem man den Vertrag für sich gewinnen konnte, erste Prototypen des Bv206, die schließlich 1979 in eine Serienfertigung von vorerst 3.500 Fahrzeugen gingen.
In der Zwischenzeit, nämlich 1972, wurde die Firma von dem schwedischen Industriekonzern ASEA aufgekauft, blieb jedoch weiterhin ihrem Standort Örnsköldsvik treu und produzierte dort auch weiterhin. 1988 fusionierte die ASEA-Gruppe mit dem schweizerischen Konzern Brown Boveri, was für die Firma Hägglunds weitreichende Folgen hatte – denn im neu entstehenden Konzern ABB (Asea Brown Boveri) hatte man den Schwerpunkt auf die Elektroindustrie gelegt. So entstand die Hägglunds Incentive Group, eine sogenannte „Rest-ASEA“-Gruppe, welche in fünf Teile gegliedert wurde. Hägglunds Components, überwiegend im Bau von Bergbaumaschinen tätig, wurde nach dem erfolglosen Übernahmeversuch durch ehemalige Mitarbeiter durch die Gia Industri AB übernommen, die Sparte der elektrischen Antriebe ging in ABB Traction über. Die drei verbleibenden Hägglunds-Unternehmen sind auch heute noch ein Jobgarant in der Region um Örnsköldsvik. Die Kran-Sparte ging an McGregor Cranes (heute Teil der Cargotec Corp.), die Hydrauliksparte gehört heute zur Bosch Group. Die Hägglunds Vehicle-Sparte wurde erst durch die Alvis PLC aufgekauft und ging dann 2004 in die heutige BAE Systems Hägglunds AB über.
Im Dachkonzern BAE Systems PLC gehört das Unternehmen gehört das Unternehmen heute zur Sparte „Platforms & Services“ und produziert am Standort Örnsköldsvik, Schweden mittelschwere Kampffahrzeuge, geschützte Geländefahrzeuge sowie Hybridelektro-Antriebe für den zivilen Markt. Ebenso werden hier in Lizenz andere Fahrzeugsysteme für die schwedische Armee komplettiert, wie zum Beispiel der Kampfpanzer Leopard 2 des Herstellers Krauss-Maffei Wegmann. Weiterhin ist der Konzern an diesem Standort im Bereich der Support Services für den Fahrzeug-Bereich zuständig – dies umfasst beispielsweise Instandsetzung, Lehrgänge oder Fahrzeugmodernisierung für alle eigen-entwickelten, aber auch fremd-entwickelten Fahrzeuge, beispielsweise den Kampfpanzer Challenger 2 von Alvis.
Die BAE Systems Hägglunds AB beschäftigt rund 700 Personen am Standort Örnsköldsvik in Schweden, der Dachkonzern zählt rund 87.000 Mitarbeiter in mehr als 40 Ländern weltweit und gehört zu den Top-3 der internationalen Rüstungskonzerne.