Standort
Die Hägglunds Vehicle GmbH ist seit Ihrer Umfirmierung traditionell der Region Hannover verpflichtet geblieben, welche durch die gute Verkehrsanbindung und Infrastruktur sowohl national als auch international eine strategisch günstige Wahl darstellt.
Seit Oktober 2011 ist unser Unternehmen in Arnum bei Hannover ansässig. Auf circa 1.600qm haben wir hier logistisch die Möglichkeiten eine hohe Anzahl an Ersatzteilen laufend verfügbar zu halten und somit die Lieferzeiten sehr kurz zu halten.
Ebenso haben wir aber auch die Möglichkeiten, schwer verfügbare Ersatzteile in ausreichender Menge bereit zu halten und somit Obsoleszenzen zu vermeiden.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Räumlichkeiten ist der circa 200qm große Werkstattbereich, welcher zwei vollwertige Arbeitsplätze für Reparaturen bietet.
Hier haben wir die Möglichkeit mithilfe der spezifischen Sonderwerkzeuge Reparaturen an kompletten Fahrzeugen, aber auch an einzelnen Baugruppen wie Motoren oder Getriebe, durchzuführen.
Auf weiteren 450qm erstreckt sich der voneinander getrennte Kunden- und Bürobereich. Von letzterem aus leiten wir das tägliche Geschäft und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Hägglunds
Jederzeit einsatzbereit … seit über 40 Jahren
Die Geschichte der Hägglunds Vehicle GmbH beginnt am 31.08.1979 mit der Eröffnung eines Verkaufsbüros für Schneefahrzeuge der Marken Prinoth und Hägglund für den zivilien Markt – damals noch unter der Firmierung Prinoth Deutschland Schneefahrzeuge GmbH im bayrischen Gauting bei München.
Im Rahmen einer AMF-Übung reist die Bundeswehr 1985 nach Norwegen und muss feststellen, dass der bewährte Unimog in den gegebenen nordischen Wetterverhältnissen nur schlecht beweglich ist. Die norwegische Armee, bereits mit Hägglunds-Fahrzeugen des Typs Bv206 D ausgerüstet, spielt hier eine Vorreiterrolle – die Deutsche Bundeswehr ordert per Sofortbedarf ein erstes Baulos von 12 Fahrzeugen, welche direkt aus Schweden zu den deutschen Streitkräften nach Norwegen geliefert werden. Die anschließende Ersatzteilversorgung und technische und logistische Betreuung übernimmt die, jetzt umfirmierte, Hägglunds Prinoth GmbH in Deutschland. Unter der Leitung des damaligen Geschäftsführers Wulf Rinke wird eine reibungslose Ersatzteilversorgung aufgebaut und die Dokumentation des Fahrzeuges auf einem aktuellen Stand gehalten.
Am 21.02.1989 erfolgt die Umfirmierung des Unternehmens in die heutige Hägglunds Vehicle GmbH mit Sitz in Isernhagen bei Hannover. Dort werden fortan zahlreiche Modifikationen am bestehenden Fahrzeugsystem federführend betreut. Es folgen weitere Beschaffungslose für weitere Fahrzeuge bis Anfang der 1990er Jahre, die den Gesamtfahrzeugbestand der Bundeswehr auf 168 Bv206 D anwachsen lassen. Diese finden aufgrund ihrer hohen Mobilität ihren Einsatz hauptsächlich bei den Gebirgsjägerbataillonen.
Der positive Anklang der Fahrzeuge bei der Deutschen Bundeswehr findet schnell auch bei zivilen Körperschaften Gehör. So werden diverse Institutionen, darunter das Technische Hilfswerk sowie der Küstenschutz, auf die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Bv206 D aufmerksam – infolgedessen wächst der Aufgabenbereich, die, jetzt umfirmierte, Hägglunds Vehicle GmbH wird zum zentralen, strategischen Ansprechpartner für den deutschsprachigen Raum. Hieraus entstehen weitere Fahrzeugverkäufe an die vorgenannten Institutionen und damit verbundene Ersatzteillieferungen und Serviceaufträge.
Der größte Kunde bleibt jedoch die Bundeswehr – diese entscheidet sich Mitte der 1990er Jahre, basierend auf geänderten Sicherheitsanforderungen und zum besseren Schutz der Soldaten, für die Beschaffung eines neuen Fahrzeuges mit höherem Schutzlevel. Was läge näher als auf Vertrautes zurückzugreifen? Der Bv206 S hält in den darauffolgenden Jahren Einzug in die Bundeswehr – bis Mitte der 2000er Jahre werden mehrere, im Stammwerk in Schweden produzierte, Fahrzeug-Lose mit einem letztendlichen Gesamtvolumen von 189 Fahrzeugen ausgeliefert. Auch für diese schließt der Deutsche Bund Rahmenverträge über die Lieferung von Ersatzteilen mit der Hägglunds Vehicle GmbH.
Im Jahr 2009 ereignet sich ein tiefer Einschnitt in die Firmengeschichte – nach kurzer, schwerer Krankheit verstirbt im Februar der langjährige Ideenträger und Geschäftsführer Wulf Rinke. Auf ihn folgt kurzzeitig der vom schwedischen Mutterkonzern designierte Interims-Geschäftsführer Lars Pihl, bis 2010 Mattias Strandberg die Geschäftsleitung übernimmt. Unter seiner Leitung nimmt die Firmengeschichte erneut Fahrt auf, sodass die Erfolgsgeschichte der Hägglunds Vehicle GmbH weiter voranschreitet. So wird Ende 2010 zum ersten Mal in Deutschland unter der Leitung Strandbergs die Vermarktungskampagne für den BvS10 veröffentlicht.
Erweiterte Aufgabengebiete sowie die Erweiterung des Teams mit nunmehr sieben Mitarbeitern erfordern im Jahr 2011 den Umzug aus Isernhagen in die neuen Firmenräume in Arnum südlich von Hannover. Von hier aus steht das Unternehmen, seit 2018 nun unter Leitung vom schwedischen Geschäftsführer Anders Lundgren, als zentraler Ansprechpartner für den deutschsprachigen Raum sowie als logistischer Partner des Mutterkonzerns täglich im Dienste des Kunden – jederzeit, weltweit.
Jeder braucht einen starken Partner an seiner Seite – im Falle der Hägglunds Vehicle GmbH ist dies der schwedische Mutterkonzern BAE Systems Hägglunds AB, dessen
100-prozentige Tochtergesellschaft die GmbH ist.
Luftaufnahme des neuen Werksteils
Doch beginnen wir am Anfang einer langen, bewegten Firmengeschichte:
Im Jahr 1899 gründete Johan Hägglund in Gullänget bei Örnsköldsvik die Urform des heutigen Konzerns, die Firma Hägglund & Söner. Hierbei handelte es sich um einen Tischlereibetrieb, der insbesondere auf den Möbelbau spezialisiert war. Schnell entfernte sich die Firma jedoch von ihrem Kern-Aufgabegebiet und wuchs zu einem der größten Industriebetriebe der Region Norrland an, der ab 1924 auch Busse, Kräne und Straßenbahnen baute. Ab 1932 baute man ebenfalls Flugzeuge. Mit dem militärischen Bereich kam man erstmals 1970 in Berührung, als das schwedische Beschaffungsamt (FMV, Pendant zum BaAINBw in Deutschland) einen Nachfolger für seinen von Volvo gefertigten Bandvagn Typ 202 suchte. Hägglund & Söner bewarb sich auf den ausgeschriebenen Entwicklungsvertrag und entwickelte, nachdem man den Vertrag für sich gewinnen konnte, erste Prototypen des Bv206, die schließlich 1979 in eine Serienfertigung von vorerst 3.500 Fahrzeugen gingen.
In der Zwischenzeit, nämlich 1972, wurde die Firma von dem schwedischen Industriekonzern ASEA aufgekauft, blieb jedoch weiterhin ihrem Standort Örnsköldsvik treu und produzierte dort auch weiterhin. 1988 fusionierte die ASEA-Gruppe mit dem schweizerischen Konzern Brown Boveri, was für die Firma Hägglunds weitreichende Folgen hatte – denn im neu entstehenden Konzern ABB (Asea Brown Boveri) hatte man den Schwerpunkt auf die Elektroindustrie gelegt. So entstand die Hägglunds Incentive Group, eine sogenannte „Rest-ASEA“-Gruppe, welche in fünf Teile gegliedert wurde. Hägglunds Components, überwiegend im Bau von Bergbaumaschinen tätig, wurde nach dem erfolglosen Übernahmeversuch durch ehemalige Mitarbeiter durch die Gia Industri AB übernommen, die Sparte der elektrischen Antriebe ging in ABB Traction über. Die drei verbleibenden Hägglunds-Unternehmen sind auch heute noch ein Jobgarant in der Region um Örnsköldsvik. Die Kran-Sparte ging an McGregor Cranes (heute Teil der Cargotec Corp.), die Hydrauliksparte gehört heute zur Bosch Group. Die Hägglunds Vehicle-Sparte wurde erst durch die Alvis PLC aufgekauft und ging dann 2004 in die heutige BAE Systems Hägglunds AB über.
Im Dachkonzern BAE Systems PLC gehört das Unternehmen gehört das Unternehmen heute zur Sparte „Platforms & Services“ und produziert am Standort Örnsköldsvik, Schweden mittelschwere Kampffahrzeuge, geschützte Geländefahrzeuge sowie Hybridelektro-Antriebe für den zivilen Markt. Ebenso werden hier in Lizenz andere Fahrzeugsysteme für die schwedische Armee komplettiert, wie zum Beispiel der Kampfpanzer Leopard 2 des Herstellers Krauss-Maffei Wegmann. Weiterhin ist der Konzern an diesem Standort im Bereich der Support Services für den Fahrzeug-Bereich zuständig – dies umfasst beispielsweise Instandsetzung, Lehrgänge oder Fahrzeugmodernisierung für alle eigen-entwickelten, aber auch fremd-entwickelten Fahrzeuge, beispielsweise den Kampfpanzer Challenger 2 von Alvis.
Derzeit beschäftigt die BAE Systems Hägglunds AB rund 2.000 Mitarbeiter am Standort Örnsköldsvik in Schweden, der Dachkonzern zählt rund 93.000 Angestellte in mehr als 40 Ländern weltweit. Damit zählt er zur Elite der internationalen Rüstungskonzerne.